Eltern mit Schreibaby strahlen nicht vor Freude. Sie sind erschöpft, ausgebrannt und müde.
Können Eltern ein Schreibaby wirklich lieben?
Schau mal, so sah ich während der Schreizeit aus:

Eltern von sogenannten Schreibabys und Highneedbabys fühlen sich oft einsam (obwohl sie nie alleine sind). Sie fragen sich, ob sie Schuld am Schreien sind, weil sie etwas falsch machen oder ob ihr Baby Dreimonatskoliken hat.
Viele Eltern von Schreibabys fragen sich sogar, ob sie ihr Baby genug lieb haben 💔
Ich hatte 4 intensive Babys
Wenn Babys sehr viel schreien (ich nenne sie intensive Babys) erleben Eltern diese schwere Zeit als sehr belastend.
Weißt Du was? Ich hatte 4 solche Babys!
Ich weiß noch genau, wie ich anfangs, bei meinem ersten Schreibaby, so sehr an mir gezweifelt habe. Mittlerweile, als erfahrene Mama, sehe ich vieles anders.
Ich habe meinem ersten Schreibaby einen Brief geschrieben:
Brief an mein Schreibaby

An mein geliebtes Kind.
Ich habe mir Dich so gewünscht.
Ich habe mich so über Dich gefreut.
Ich habe mich so auf Dich konzentriert.
Ich habe mich auf alles vorbereitet.
Auf die Geburt.
Auf unser Bonding.
Auf unser Wochenbett.
Auf das Stillen.
Auf das Tragen.Deine Kleidung vorbereitet, Deine Windeln (diese klitzekleinen Neugeborenenwindeln), Deine Decke.
Mein Herz war weit auf! Meine Arme auch!
Und dann kamst Du.
Ich war nicht vorbereitet.
Auf das Geschrei.
Auf die Lautstärke.
Auf die Nächte. Ach, die grauen, lauten Nächte!
Auf die Anstrengung.
Auf die Verzweiflung.
Auf das Unverständnis (von überall!).
Ich habe mir DAS nicht gewünscht.
Ich habe mir Dich nicht so gewünscht.
Ich habe mir irgendein anderes Kind gewünscht. Nicht Dich!
So laut.
So schrill.
So erbarmungslos.
So unbequem.Ich habe Dich wieder weg gewünscht.
Ich habe mir MICH weg gewünscht.
Ich habe mir gewünscht, einfach weg laufen zu können (und war oft so kurz davor).
Ich habe in Deinen immer aufgesperrten Mund mit den zitternden Lippen gestarrt und Ablehnung gespürt.
Und Leid.
MEIN Leid.
Meine Enttäuschung.
Mein geliebtes Kind.
Dich konnte ich nicht richtig sehen in all dem Geschrei und der Angst und der Erschöpfung und der Müdigkeit.
Als mein Blick klarer wurde, irgendwann, da konnte ich Dich plötzlich sehen.
Dich, der so gerne wieder im Bauch gewesen wäre.
Dich, der so verzweifelt war in der kalten, hellen Welt.
Dich, der bei jedem Angst hatte, auch oft bei mir.
Dich.
Nur Dich.
Mein Herz öffnet sich.
Unsere graue Zeit ist vorbei.
Ich habe mich so oft gefragt, ob ich Dich jemals lieben werde, Dich und Dein Geschrei, Deine Unruhe, Deine Fehler.
Und während ich mich das gefragt habe, habe ich es verstanden.
Dich zu versorgen, zu halten, Dich am Leben zu halten, trotz allem, all dies zu tun, ohne Dich zu kennen, ohne ein Ende sehen zu können, alle Grenzen zu überschreiten nur für Dich:
Das ist sie schon.
Das ist meine Liebe.
Ingrid von Laut und Liebe Babyschreiberatung
